Ein Sommernachtstraum?

Heute Nacht kamen diese Zeilen zu mir. Ich weiß nicht, was daraus wird. Ob sie für sich stehen oder ob noch mehr dazu kommen. Ich wusste auch nicht, dass ich sie sofort würde teilen müssen. Ich dachte, na, wenn daraus eine längere Erzählung oder gar ein Buch werden sollte, dann könnte ich ja erst einmal so ein bisschen vor mich hin schreiben, bis ich mir sicher wäre, dass es tatsächlich was wird. Und dass es tatsächlich was „wert“ ist.

Schöner Kleinhalte-Mechanismus.

Gleich mal entlassen und neu geschöpft.

Seit ein paar Tagen stehe ich morgens auf und bitte mein GENiales geistiges Team ganz explizit um Führung. Für den Tag, für bestimmte Projekte, für was auch immer gerade dran ist.

Heute Morgen fragte ich also nach dem Anfang dieser Story. Was soll ich damit machen? War es nur ein Traum? Ein bisschen Hirngespinst, ein Zeitvertreib für EINE schlaflose Nacht?

Ich erhielt die Antwort in einer Werbemail, die mich gleich daraufhin erreichte: „My job isn’t to think, my job is to receive and share.“ Es ist nicht mein Job zu denken, mein Job ist, zu empfangen und zu teilen.

Okay, dachte ich, ich habe mir volle Hingabe an mich, das Leben und meine Seelenführung gelobt. Dann mal los. Hier kommt mein Sommernachtstraum:

 

1

Es war eine laue Sommernacht. Der Boden des Balkons unter Sophias Füßen war noch ganz warm von der Hitze des Tages. Der Wind rauschte in den Blättern der Platanen in ihrem Garten. Es war ein Uhr vierundvierzig und sie schaute in den Himmel. Da war er. Der Mond. Voll und groß. Am Tag zuvor war Vollmond. Supermond, der größte im ganzen Jahr, doch war es zu bewölkt gewesen, als dass sie ihn hätte betrachten können. Heute jedoch stand die Mondin rund, hell und klar am Himmel.

Strahlend schaute die Mondin herab auf die Frau, die da in ihrem Trägerhemdchen auf dem Balkon stand. Mit bloßen Füßen und offenem Haar. Mit glänzenden Augen schaute sie zu ihr herauf. Sie konnte offensichtlich nicht schlafen und genoss den aufbrausenden Wind auf ihrer nackten Haut.

Sophia fröstelte. Obwohl ihr nicht kalt war, hatte sie plötzlich das Gefühl, sie werde beobachtet. Sie schaute noch eine Weile den sich wandelnden Wolkenformationen zu. Wie die ziehenden Wolken die Sterne verdeckten und wieder freigaben. Wie oft schon hatte sie in diesen oder einen anderen Himmel gesehen. Wie oft schon die Sternbilder gesucht, gefunden und sich jedesmal wie ein kleines Kind gefreut, dass sie immer noch zu sehen waren. Heute war es zu hell dafür. Der Mond schien so kräftig, dass außer dem Abendstern nicht viel zu sehen war.

Auch wenn Sophia die warme Jahreszeit liebte, sehnte sie die Zeit herbei, wenn Orion wieder über den Bergen am Ende des Tals aufgehen würde. So majestätisch stand er dann am Himmel mit seinen drei leuchtenden Gürtelsternen, von denen ihr Alnitak der liebste war. Blau, schimmernd und seltsam vertraut.

Die Mondin sah der Frau noch eine Weile zu und suchte zu ergründen, was sie so lange auf dem Balkon hielt bei dem Sturm. Sie sah ihre Gedanken in Form von farbigen Lichtströmen, die miteinander, umeinander tanzten und sich in unterschiedliche Richtungen bewegten. Manche kehrten verändert zu ihr zurück und andere bewegten sich ganz weit hinauf und schienen sich in der Weite des Kosmos zu verlieren als ob sie etwas suchten. Wieder andere machten sich wie selbständig auf den Weg und suchten sich einen ganz eigenen Weg durch die Zeit.

Am meisten faszinierte die Mondin jedoch der Lichtstrom, der aus dem Herzen der Erdenfrau strömte. Er war die meiste Zeit wie ein langer ruhiger Fluss. Doch als sich die Gedanken der Frau hin zu den Sternen wandten und ganz besonders zu ihren treuen Freunden von Orion, veränderte sich der Herzensstrom. Er verwandelte sich in einen reißenden Fluss aus kristallblauem Plasma, der sehr zielgerichtet den Weg zum Band des Orion fand. Dort verband er sich mit Alnitak, dem kleinsten der drei Gürtel-Sterne. Diese Verbindung schien ganz natürlich zu sein und doch spürte die Mondin eine seltsame Schwere im Herzen der Erdgeborenen, wenn ihre Gedankenströme um Orion kreisten. Sie fragte sich, warum das so war.

Sophia fröstelte wieder und betrachtete noch einmal den strahlend hellen Mond. Sie fragte sich, ob sie wohl, wenn sie auf dem Mond stünde, Orion immer sehen könne, auch im Sommer. Ach, was gäbe sie dafür, jetzt nur ein einziges Mal Alnitak zu sehen. Sie schloss die Augen, ließ sich noch einmal den Wind um die Nase wehen und dachte an ihren Stern. IHR Stern? Wie kam sie denn da drauf? Sie wusste doch überhaupt nichts von Alnitak. Und einfach so mal hinreisen konnte sie ja schließlich auch nicht. Sie kam ja noch nicht mal bis zum Mond. Pfffh. Blöder Gedanke. Sie schüttelte den Kopf, trat zurück ins Zimmer, schloss die Balkontür hinter sich und zog die Gardine zu.

Die Mondin betrachtete, wie sich die Lichtströme der Erdenfrau zunächst vervielfältigten, verselbständigten, sich in, auf, um die Materie ergossen, bis weit in den Kosmos hinaus flossen und dann ganz abrupt versiegten. Sie waren plötzlich kaum noch wahrnehmbar, obwohl sie nur einen Augenblick zuvor in den schönsten Farben und Formen strömten. Die Mondin fragte sich, warum die Erdenfrau das so machte. Was hatte sie davon? Was war ihre Absicht? Wollte sie es so? Wahrscheinlich schon, denn sonst hätte sie ihre Energie und ihr Plasma ja ganz anders geführt und nicht so abrupt versiegen lassen. Sie blickte noch einmal zu dem Haus nahe den Bergen und sah gerade noch, wie sich die Frau wieder in ihre Behausung zurückzog und die Welt von sich abschloss.

 

2

Am nächsten Morgen…

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Was meint Ihr? Soll oder wird die Geschichte weitergehen?

In Liebe
Sophia
🤍🕊

2 Kommentare zu „Ein Sommernachtstraum?“

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