Mit Vollgas gegen die Wand. Oder: Die absolute Schwärze Teil 3

Alles grau in grau. Es regnet in Strömen und wäscht langsam allen Schnee fort.

Das reine Weiß des Schnees macht nun Dreck und Schmutz Platz und zeigt, was darunter verborgen war. Verborgen unter der einstmals reinen weichen weißen kalten Decke, die alles in eine warme Stille tauchte.

Was nun entblößt wird, ist dreckiges Gras, Schlamm und zerborstenes Gestrüpp, welches der Schwere der Schneemassen nicht standhalten konnte.

Die Erde liegt da. Nackt. Verletzlich. Ungeschönt.

In mir ist kein freudiges Hochgefühl. In mir ist es grau, das sich im Außen zu spiegeln scheint.

Früher hätte ich gesagt, ich bin deprimiert. Heute weiß ich, dass diese Phase der Gleichgültigkeit eine der wichtigsten Phasen ist, bevor sich etwas Neues Bahn brechen kann.

Dennoch ist sie schwer zu durchleben.

Das Gefühl der Leere breitet sich in mir aus und nichts kann mich tiefe Freude empfinden lassen. Ein seltsamer Zustand, der meinem eigentlichen Wesen, meiner Essenz nicht zu entsprechen scheint.

Gleichzeitig spüre ich mein Herzzentrum vibrieren.

Diesen Raum in mir, der so offen ist, wie niemals zuvor. Er weitet sich noch mehr. Wird noch offener für den Schmerz.

Und ich bemerke, dass es nicht nur mein Schmerz ist, den ich fühle. Es ist nicht nur meine Traurigkeit, die durch mich hindurchfließt. Und es ist nicht nur mein Herz, das sich weitet. Das fühlt und aufnimmt und transformiert.

Wir alle als Menschheitskollektiv sind eingetreten in einen großen Wandlungsraum.

In diesem Wandlungsraum erfüllt sich unser Schicksal.

Jetzt.

Heute.

Hier.

Und in jedem Augenblick, der diesem nachfolgt.

Doch wer bestimmt unser Schicksal? Wirst Du durch Dein Schicksal getrieben oder erfüllst Du es mit Hingabe und Genuss?

Früher dachte ich, dass Schicksal etwas Schlimmes sei. Etwas, das mich ereilt, so wie Karma. Unabwendbar und unentrinnbar, egal, was ich auch mache.

Heute weiß ich, dass Schicksal etwas ist, das ich mir selbst gewählt habe. Denn ich bin Herrin meines Schicksals. Es ereilt mich nicht und bricht nicht über mich herein.

Schicksal gibt im Grunde nur eine Richtung vor. Im Englischen heißt Schicksal „destiny“ und dieser Ausdruck trifft es viel besser, denn „destination“ bedeutet Ziel oder auch Bestimmung(sort). So ist Schicksal der von uns bestimmte Ort unseres Seins.

Wenn ich Schicksal als meine Bestimmung, als mein Ziel oder mein Bestreben betrachte, fühlt es sich gleich viel freier an. Denn damit fällt der unbestimmte Faktor weg. Derjenige, meinem Schicksal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein. Denn ich bestimme, welches Schicksal das meinige ist.

Für dieses Leben habe ich mir einen Schicksalsweg der Erkenntnis gewählt.

Um tiefe Erkenntnisse zu erlangen, braucht es Erfahrungen. Und zwar meine eigenen.

Die Erkenntnisse anderer können mir zwar Wissen einbringen und mir neue Impulse geben. Doch meine Erkenntnisse muss ich selber fühlen, selber erfahren, selber erleben.

Ohne meine eigene Erkenntnisfähigkeit würden meine Erlebnisse mein Bewusstsein nicht entfalten.

Vielleicht hast Du es schon einmal erlebt: Überall hörst und liest Du, dass wir alle EINS sind. EIN Bewusstsein, EIN Geist, EINE Menschheitsseele. Doch was bedeutet das für Dich? Hast Du diese Einheit schon einmal erlebt? Das Einssein mit Allem-was-ist?

Selbst-Erkenntnis ist unser eigener Super-Beschleuniger

Aus Erfahrung weiß ich: Es ist nicht dasselbe, es zu wissen oder es zu er-kennen. Es zu hören oder es zu er-leben. Es zu lesen oder es zu er-fahren. Denn es muss in Dein Herz einsinken, um zu Deiner eigenen Erkenntnis zu führen, die Dich wachsen lässt.

Es ist ungefähr so, als ob Dir jemand erzählt, was es für ein Gefühl ist, mit der schnellsten Achterbahn der Welt zu fahren – oder es selbst zu tun: Die Beschleunigung zu spüren, wenn Dein Körper mit mehr als 4G in den Sitz gedrückt wird, wenn Du von 0 auf 240km/h in weniger als fünf Sekunden beschleunigt wirst. Das Ruckeln des Wagens, wenn Du auf die erste Anhöhe von mehr als 50 Meter katapultiert wirst. Die Millisekunde des Zweifels, ob Dein Körper das überhaupt aushalten wird. Das KLACK, wenn der Wagen losgelassen wird und Du wie im freien Fall wieder nach unten saust. Den Fahrtwind zu fühlen, der an Deinem Gesicht zieht. Der Spaß an der Schnelligkeit. Das scharfe Bremsen am Ende der Bahn. Das Torkeln Deines Körpers, wenn Du wieder festen Boden unter den Füßen hast. Die Erleichterung, dass alles gut gegangen ist. Das Verlangen, es noch einmal zu tun.

Sicherlich, durch die Erzählung können wir mitfiebern, doch es ist für uns etwas ganz anderes, es selbst zu erleben. Deshalb ist Selbst-Erkenntnis unser eigener Super-Beschleuniger.

Tja. Und gerade hat mich meine Super-Beschleunigung mit Vollgas gegen die Wand gefahren. Aber nicht irgendeine Wand. Es ist die Wand der nächsten Erkenntnis- und Wachstumsstufe.

Die meisten Menschen wachsen in Etappen. Das geht so:

  1. Wir haben eine echte, eine eigene Erkenntnis.
  2. Durch dieses Aha-Erlebnis wachsen wir und erklimmen die nächste Stufe unserer WachstumsWendelTreppe. Oder wir werden hinauf katapultiert.
  3. Wir gehen nun auf dieser Stufe weiter und freuen uns über unsere Erkenntnis. Wir wenden sie an und sehen, was und wie weit sie uns bringt. Wir sehen überall im Außen Zeichen unserer Transformation. Synchronizitäten treten auf. Menschen finden zueinander oder trennen sich. Vorher verschlossene Türen öffnen sich. Wir erkunden und erforschen diese Stufe und erkennen tiefer. Sie sinkt in unser Herz und wird dort fest verankert.
  4. Dann wandern wir weiter auf unserem neuen Plateau. Und weiter. Und weiter. Und weiter. Und… na, Du weißt schon… immer weiter. Es geht ganz leicht.
  5. Nach einer Weile werden wir ungeduldig, weil wir nichts Neues mehr erfahren. Oder weil unser neues Normal jetzt schon so alltäglich geworden ist, dass sich unsere vormals neu erhöhte Schwingung nicht mehr so neu und aufregend anfühlt.
  6. Plötzlich haben wir das Gefühl, es bewegt sich nichts mehr. Wir fragen uns: War das schon alles? Warum geht es nicht weiter? Warum bin ich nicht glücklich? War alles vergebens? Habe ich mich WIRKLICH bewegt oder habe ich mir das alles nur eingebildet? Deshalb suchen wir nach neuen Impulsen. Oder nach Impulsgebern. Doch erst einmal geht es scheinbar nicht weiter. Im Gegenteil: wir fühlen uns sogar, als würden wir wieder rückwärts gehen. Denn es flackern auf einmal uralte, schon gelöst geglaubte Themen und Situationen wieder auf.
  7. Du stehst still. Fühlst Dich ausgebremst. Du stagnierst (vermeintlich). Egal, was Du machst, Du scheinst gegen eine Wand anzurennen. Und das tust Du auch. Denn Du stehst direkt vor der nächsten Stufe Deiner WachstumsWendelTreppe.

Dieser Ort kann sich ziemlich unangenehm anfühlen und genau hier befinde ich mich gerade. Letztes Jahr habe ich so viele Stufen in kurzer Zeit erklommen, so viele Erkenntnisse gehabt, so viele neue Weltbilder entdeckt und integriert, so oft bin ich gestorben und wiedergeboren worden, dass ich nun mit Vollgas gegen die Wand meiner nächsten Stufe gelaufen bin.

Nichts geht mehr. Erstmal auf 0 runtergebremst.

Ich habe nach Impulsen im Außen gesucht, obwohl ich schon ziemlich genau wusste, dass das wahrscheinlich nichts bringen würde. Trotzdem hat es mir Trost gegeben.

Schaue ich nach innen, finde ich nur Leere vor.

Nichts scheint dort zu sein. Und gleichzeitig scheint ALLES dort zu sein. Diesen Zustand kenne ich nun schon gut. Ich habe ihn mehrmals erlebt und diesen Ort schon mehrmals erkundet.

Die absolute Schwärze

Dieser magische Raum, in dem alles und nichts gleichermaßen existiert. Dort, wo das schwarze Licht beheimatet ist.

Dieser Raum ist in uns. In einem jeden von uns. In mir. In Dir. In allen. Und wir sind in ihm. Kehren zu ihm zurück.

Die absolute Schwärze. Das vereinte, zweifache Licht.

Es ist dies kein Raum, der erhellt werden müsste.

Wir müssen keine Liebe hineinschicken. Oder ihn wegmeditieren oder beleben. Wir müssen ihn nicht verändern und auch nicht reinigen.

Er ist bereits rein. Heil. Geheiligt.

Die absolute Schwärze ist ein heiliger Raum in Deinem essenz(!)iellen Bewusstsein. Es ist der Raum, aus dem heraus Du geboren wurdest und ein Teil dieses Raumes befindet sich in Dir. Du könntest nicht existieren ohne diesen inneren Raum des schwarzen Lichtes.

Aus ihm wird ALLES geboren.

In ihn fließt alles zurück.

Er ist so rein, wie die klarste Quelle. Er ist wie ein Same, der alles Leben in sich trägt. Er ist pures Schöpfungsbewusstsein, das nur darauf wartet, von Dir berührt zu werden. Das nur darauf wartet, das Du Dich ihm hingibst.

Mittlerweile liebe ich diesen Raum. Seine Schwärze macht mir keine Angst mehr. Ich habe ihn durchlichtet. Absolut schwarz ist er immer noch. Nun lerne ich, mich ihm bedingungslos hinzugeben.

Das ist gut.

Das ist nicht immer einfach. Aber es ist gut.

Und da stehe ich nun und kann nicht anders als mich diesem seltsamen Zustand der Abwesenheit von großen Gefühlen hineinzugeben in dem Wissen, dass auch dieser vorüberziehen wird und dass ich im rechten Augenblick die nächste Stufe erklimmen werde im Vertrauen darauf, dass meine Seele mich führt.

Immer. Immer. Immer.

Wir müssen nur hinhören. Und radikal an-erkennen, was ist. Ohne Urteil. Ohne Wertung.

In Liebe
Sabine Sophia

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P.P.P.S.: Das Bild ist von Kyle Glenn.

7 Kommentare zu „Mit Vollgas gegen die Wand. Oder: Die absolute Schwärze Teil 3“

  1. Oh wow, danke für Deine Worte – sie helfen mir gerade mich und meine Schwärze zu verstehen und zuzulassen – angstfrei und vertrauensvoill.
    Danke, liebe Sabine!!! ❤
    Christiana

  2. Pingback: Dein Raum der Schöpfung | Form, Sinn und Sinnlichkeit - CREATOR GODDESSES Zeda & Sophia

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